Herausforderungen mit Psoriasis
Soll es ein Bachelor in Betriebswirtschaftslehre oder doch lieber ein Lehramtsstudium sein? WĂ€hrend sich die meisten oft nur den Kopf darĂŒber zerbrechen, welches Fach sie interessiert, stehen Menschen mit Psoriasis hĂ€ufig vor anderen Fragen: Kann ich mit meiner Erkrankung ĂŒberhaupt studieren? Kann ich fĂŒr ein Studium umziehen? Was mache ich, wenn ich aufgrund meiner Psoriasis fĂŒr einige Zeit ausfalle?
Studieren mit Psoriasis in Deutschland: Fakten und Zahlen
Es gibt rund 2,8 Millionen Studierende an den 426 Hochschulen in Deutschland. Laut der Studie âbeeintrĂ€chtigt studieren â best2â des Deutschen Studentenwerks (DSW) haben elf Prozent von ihnen eine BeeintrĂ€chtigung. Jeder FĂŒnfte davon leidet an einer chronischen Erkrankung. Auch Studierende mit Psoriasis gehören dazu.
Tipps zur Studienvorbereitung mit Psoriasis:
- Besuche Hochschulen und nutze die Angebote wie den Tag der offenen TĂŒr.
- KnĂŒpfe Kontakte und triff dich mit Beratern fĂŒr Studierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung.
- Auf der Seite des DSW kann man fĂŒr alle Hochschulen in Deutschland passende Berater finden.
Nachteilsausgleich fĂŒr Studierende mit Psoriasis: Deine Rechte im Studium
Studierende mit Psoriasis haben die Möglichkeit bei der Bewerbung um einen Studienplatz durch einen Antrag zum Nachteilsausgleich, ihre Zulassungschancen bei zulassungsbeschrĂ€nkten StudiengĂ€ngen zu erhöhen. Laut Christiane Schneider kann hier ein Schwerbehindertenausweis Vorteile verschaffen, ist aber fĂŒr einen Nachteilsausgleich keine Voraussetzung. Es reicht aus, wenn dem Antrag eine Ă€rztliche Stellungnahme als Nachweis beiliegt.
Auch wĂ€hrend des Studiums ist es möglich, Nachteilsausgleiche zu beantragen. Dabei handelt es sich um MaĂnahmen, die krankheitsbedingte Erschwernisse ausgleichen. Beispielsweise können Abgabefristen und PrĂŒfungszeiten verlĂ€ngert oder schriftliche PrĂŒfungen durch mĂŒndliche ersetzt werden. Besonders wichtig ist aber, dass die AntrĂ€ge rechtzeitig abgegeben werden und die BeeintrĂ€chtigung auch hier durch eine Ă€rztliche Stellungnahme nachgewiesen wird.
Nachteilsausgleich: Ein Instrument zur Chancengleichheit
Laut der Studie des DSW verzichtet jedoch ein GroĂteil der betroffenen Studierenden auf diese möglichen Studienerleichterungen. Christiane Schneider kennt den Grund: âOft haben die Studentinnen und Studenten, vor allem diejenigen, bei denen die Erkrankung nicht sofort sichtbar ist, das GefĂŒhl, sie wĂŒrden eine Extrawurst bekommen. Man muss ihnen die Bedeutung des Nachteilsausgleichs verdeutlichen. Es geht um den Ausgleich von Nachteilen, die durch die Erkrankung entstehen.â Diese MaĂnahme ist ein Instrument, um Chancengleichheit zu schaffen. So können betroffene Studierende die gleichen Chancen haben wie ihre Kommilitonen und Kommilitoninnen, die keine BeeintrĂ€chtigung haben.Auch wĂ€hrend des Studiums ist es möglich, Nachteilsausgleiche zu beantragen. Dabei handelt es sich um MaĂnahmen, die krankheitsbedingte Erschwernisse ausgleichen. Beispielsweise können Abgabefristen und PrĂŒfungszeiten verlĂ€ngert oder schriftliche PrĂŒfungen durch mĂŒndliche ersetzt werden. Besonders wichtig ist aber, dass die AntrĂ€ge rechtzeitig abgegeben werden und die BeeintrĂ€chtigung auch hier durch eine Ă€rztliche Stellungnahme nachgewiesen wird.
Den Studienalltag meistern mit Psoriasis: Tipps fĂŒr ein erfolgreiches Studium
Damit das Studium weitestgehend reibungslos verlaufen kann, muss auch der Alltag funktionieren. Wichtige Rollen spielen dabei Wohnen, MobilitĂ€t, Ă€rztliche Versorgung und Freizeitgestaltung. An Psoriasis Erkrankte sollten immer feststellen, bevor sie sich fĂŒr einen Hochschulstandort entscheiden, ob sie vor Ort auch die richtige Ă€rztliche Versorgung erhalten. Auf psonet.de können Patienten und Patientinnen eine entsprechende Praxis innerhalb eines regionalen Psoriasisnetzes finden. Auch die Dermatologen-Suche des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen e.V. (BVDD) hilft hier weiter. An vielen Hochschulen gibt es Interessengemeinschaften, an die man sich wenden und in denen man gemeinsame Erfahrungen austauschen kann.
Finanzierung des Studiums mit Psoriasis: BAföG und mehr
Ebenfalls sollte die Frage der Finanzierung des Studiums geklÀrt werden. Das BAföG ist die hÀufigste Wahl, wenn es um die Finanzierung des Lebensunterhalts wÀhrend des Studiums geht. Auch hier haben Studierende die Möglichkeit aufgrund ihrer Erkrankung eine VerlÀngerung der Förderungshöchstdauer zu beantragen. Fragen hierzu werden von den Studentenwerken beantwortet.
Checkliste fĂŒr das Studium mit Psoriasis:
Vorbereitung:
- Was will ich studieren? Hier hilft das Erkundungstool âFinde ein Studium, das zu dir passtâ der Arbeitsagentur.
- Wo will ich studieren? Hochschulinformationstage bieten eine gute Möglichkeit den Hochschulort kennenzulernen.
Bewerbung:
- Nachteilsausgleich- oder HÀrtefallantrÀge können die Zulassungschancen erhöhen. Mit Beauftragten der jeweiligen Hochschule sollten die Zulassungsvoraussetzungen geklÀrt werden.
- Eine bundeseinheitliche Regelung gibt es nur fĂŒr die zentrale Studienplatzvergabe in den FĂ€chern: Human-, Zahn- und Tiermedizin sowie Pharmazie.
- ZusĂ€tzlich können Hochschulen das âDialogorientierte Serviceverfahrenâ nutzen, und so fĂŒr einzelne oder mehrere FĂ€cher StudienplĂ€tze zentral vergeben, AuskĂŒnfte geben auch hier die Hochschulbeauftragten.
WĂ€hrend des Studiums:
- Nachteilsausgleiche sind individuell und situationsbezogen, sie gleichen Nachteile im Studium aus, welche durch die Erkrankung entstehen und stellen so die Chancengleichheit her.
- AntrĂ€ge mĂŒssen rechtzeitig gestellt werden.
- Es wird eine Àrztliche Stellungnahme benötigt, der Schwerbehindertenausweis ist nicht notwendig.
- Hilfestellung geben die Beauftragten fĂŒr Studierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung an der jeweiligen Hochschule.
- Förderungshöchstdauer fĂŒr BAföG kann verlĂ€ngert werden.
Die Ă€rztliche Versorgung sollte sichergestellt sein, eine entsprechende Praxis ist ĂŒber psonet.de oder dermatologen-suche.de zu finden.
In deiner Haut steckt niemand geringeres als du selbst und das dein ganzes Leben lang. Umso wichtiger ist es, dass du dich darin so wohl wie möglich fĂŒhlst â trotz Psoriasis. Heute gibt es gute Möglichkeiten, dies zu erreichen. Warum sich also mit weniger zufriedengeben? Sprich mit deiner HautĂ€rztin bzw. deinem Hautarzt!