Psoriasis im Kindesalter: Eine chronische Erkrankung verstehen
Wenn ein Kind an Psoriasis erkrankt, muss es lernen, mit der Erkrankung und ihren Auswirkungen umzugehen. Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche Hautkrankheit, die in Schüben verlaufen kann. Es können sowohl einzelne Stellen, wie Ellenbogen oder Knie betroffen sein, als auch der ganze Körper. Nicht nur die oft schmerzhaften und juckenden Bereiche belasten die Patienten und Patientinnen. Häufige Arzttermine, eine langwierige Behandlung mit Salben, Cremes oder anderen Medikamenten bestimmen den Alltag des betroffenen Kindes und der Eltern.
Umgang mit Psoriasis: Sorgen der Eltern ernst nehmen
Eltern machen sich immer Sorgen um ihren Nachwuchs und das unabhängig von einer Erkrankung. Tritt nun eine unbekannte Hautkrankheit auf, werden die Sorgen größer. Doch sollten diese nicht überhandnehmen. Es ist besonders wichtig, sich gut über die Hauterkrankung zu informieren und gleichzeitig die Psoriasis als Teil des Familienlebens zu akzeptieren, um dem Kind bei der Bewältigung seines Lebens mit Psoriasis den nötigen Halt zu geben.
Psoriasis-Behandlung bei Kindern: Den richtigen Hautarzt finden
Wichtige Informationen zur Hauterkrankung und ihrer Behandlung liefert eine auf Psoriasis Hautärztin bzw. ein auf Psoriasis spezialisierter Hautarzt. Die Hautärztesuche des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen und die PsoNet-Seite der regionalen Psoriasisnetze in Deutschland bieten eine gute Suchmöglichkeit nach der passenden Ärztin bzw. dem passenden Arzt in der Region. Für Kinder gibt es andere Behandlungsansätze als für Erwachsene und viele bewährte Therapien können nicht eingesetzt werden. Hautärzte und Hautärztinnen klären über mögliche Verfahren und zur Verfügung stehende Biologika, mit denen sich mittelschwere und schwere Formen der Psoriasis behandeln lassen, auf und kann die richtige Therapie in die Wege leiten.
Psoriasis kindgerecht erklären: Offene Gespräche helfen
Offene Gespräche helfen dem Kind, seine Erkrankung zu verstehen. Erklären Eltern ihren Kindern, warum ein Ärztebesuch nötig ist und warum oder wie die Hauterkrankung behandelt werden muss, lernen Kinder einen positiven Umgang mit ihrer Psoriasis. Mit PsoKids hat der Deutsche Psoriasis Bund e.V. (DPB) eine Website erstellt, die kurz und knapp und kindgerecht über Psoriasis informiert.
Weiterhin können Eltern ihren Kindern helfen, Verantwortung zu übernehmen, wenn sie sie in alle Prozesse miteinbeziehen. Das kann das selbstständige Vereinbaren von Arztterminen oder das selbstständige Auftragen der Salbe sein.
Vorbild sein: Psoriasis als Teil des Lebens akzeptieren
Am besten unterstützen Eltern ihre Kinder, indem sie ihnen als gutes Beispiel vorangehen. Gerade wenn Eltern selbst von Psoriasis betroffen sind, können sie Kindern positive Erfahrungen vermitteln und verdeutlichen, dass ein erfülltes Leben trotz der Hauterkrankung möglich ist.
Die Krankheit sollte Betroffene nicht ausbremsen. So kann die ausgiebige Pflege der Haut als angenehmes Ritual in den Alltag eingebunden werden und nicht als lästige Pflicht. Berührungen und Kuscheleinheiten steigern das Selbstwertgefühl der Kinder.
Normales Kinderleben trotz Psoriasis: Interessen fördern
Auch wenn die Psoriasis zum Leben der Betroffenen gehört, sollte sie dennoch nicht zum Mittelpunkt werden. Umso wichtiger ist es, Kinder in ihrer Entwicklung nicht zu blockieren. Dabei können Eltern die Interessen und Fähigkeiten der Kinder fördern und sie zu Freizeitaktivitäten anregen. Ein normales Kinderleben sollte das Ziel sein.
Austausch mit anderen Eltern: Hilfe und Unterstützung finden
Hilfreich im Umgang mit der Hauterkrankung des Kindes kann auch der Austausch mit anderen betroffenen Familien sein. Gespräche über Erfahrungen mit Eltern, die sich in derselben Situation befinden, können zum einen Kraft geben, zum anderen aber auch eine neue Perspektive auf die eigene Situation liefern. Auf der Seite des Deutschen Psoriasis Bundes können Betroffene eine Selbsthilfegruppe in der Region finden.
Psoriasis bei Kindern: Tipps für Eltern auf einen Blick
- Sich über Schuppenflechte informieren
- Die richtige Ärztin bzw. den richtigen Arzt finden
- Das Kind über die Erkrankung aufklären
- Sorgen nicht auf das Kind übertragen
- Die Erkrankung akzeptieren
- Den Alltag positiv gestalten
- Das Kind Verantwortung übernehmen lassen
- Mit Kuscheleinheiten das Selbstbewusstsein steigern
- Interessen des Kindes fördern
- Sich mit anderen Betroffenen austauschen
In deiner Haut steckt niemand geringeres als du selbst und das dein ganzes Leben lang. Umso wichtiger ist es, dass du dich darin so wohl wie möglich fühlst – trotz Psoriasis. Heute gibt es gute Möglichkeiten, dies zu erreichen. Warum sich also mit weniger zufriedengeben? Sprich mit deiner Hautärztin bzw. deinem Hautarzt!