Typische Symptome von Neurodermitis

Neurodermitis wird insbesondere durch zwei Faktoren bestimmt: eine sehr trockene Haut sowie einen quälenden Juckreiz. Kennzeichnend ist der sogenannte Juck-Kratz-Kreislauf: Wer dem durch die Neurodermitis verursachten Juckreiz nachgibt und seine Haut aufkratzt, schädigt die ohnehin schon gestörte Hautbarriere umso mehr: Bakterien und Keime dringen ein, die Haut entzündet sich. Das wiederum geht auch mit Jucken einher und befeuert den charakteristischen Teufelskreis zusätzlich. Die typischen Hautveränderungen entstehen. Hierzu gehören: 1

 

  • Hautrötungen (Erytheme)
  • Schuppungen
  • Bläschen
  • Entzündete, nässende und teilweise blutende Hautstellen (Ekzeme)
  • Verkrustungen
  • Juckende Knötchen (Prurigoknoten)
  • Hautverdickungen (Lichenifikationen)
  • Feine Hauteinrisse (Rhagaden)
  • Trockene Haut (Xerose)
  • Schmerzende Haut

Akute vs. chronische Neurodermitis: Unterschiedliche Symptome

Man unterscheidet dabei zwischen Symptomen im akuten oder im chronischen Entzündungsstadium. Im chronischen Entzündungsstadium gehören quälender Juckreiz, trockene Schuppen sowie die Rötung und Schwellung der Haut zu den typischen Anzeichen. In der akuten Phase, auch als Neurodermitis-Schub bezeichnet, ist die Haut häufig angeschwollen, tiefrot verfärbt, nässt oder bildet Bläschen.2

Neurodermitis beeinflusst sämtliche Lebensbereiche

Die Einstufung als Hauterkrankung wird dem Ausmaß der Neurodermitis genau genommen nicht gerecht. Denn die offensichtlichen Symptome wie trockene Haut, Rötungen und Ekzeme sind nur die Spitze des Eisberges. Besonders zu schaffen macht den Betroffenen der quälende Juckreiz, der auch nachts keine Pause macht. Ein solcher Schub erstreckt sich im Allgemeinen von wenigen Tagen über mehrere Wochen. In einigen Fällen kann er sogar länger andauern.2 Diese Symptome können weitreichende Folgen mit sich bringen: Die Betroffenen schlafen schlecht, fühlen sich chronisch müde und haben Konzentrationsschwierigkeiten. Das wiederum wirkt sich negativ auf Schule, Alltag und Beruf aus. Nicht umsonst steht der Wunsch, keinen Juckreiz mehr zu verspüren, bei Patienten an erster Stelle.1

Letztlich wirkt sich Neurodermitis auf sämtliche Lebensbereiche aus.4 Damit einher geht ein hoher Leidensdruck: Wer an Neurodermitis leidet, hat eine deutlich eingeschränktere Lebensqualität als Betroffene anderer Hauterkrankungen oder der meisten anderen chronischen Erkrankungen.1 Viele Betroffene ziehen sich aus Angst vor Stigmatisierung zudem mehr und mehr zurück und meiden soziale Kontakte. Insbesondere für Kinder und Jugendliche, deren Persönlichkeit sich noch entwickelt, kann dies negative Folgen haben. Sie kämpfen oftmals aufgrund der sichtbaren Ekzeme mit Schamgefühlen und werden von ihrer Umgebung ausgeschlossen.4 Dass psychische Erkrankungen wie Angst und Depression unter Neurodermitis-Patientinnen und -Patienten deutlich häufiger anzutreffen sind als unter „Hautgesunden“, ist daher kaum verwunderlich.5 Umso wichtiger ist ein multimodaler Therapieansatz, der auch die psychische Krankheitslast berücksichtigt.

Kurz und knapp: Wie äußert sich Neurodermitis?

  • Neurodermitis äußert sich bei jedem individuell – sowohl hinsichtlich der betroffenen Hautareale als auch in Bezug auf Symptome, Dauer und Intensität der wiederkehrenden Schübe.
  • Je nach Lebensalter treten Neurodermitis-Ekzeme an unterschiedlichen Körperstellen auf.
  • Charakteristisch sind trockene Haut, teils stark ausgeprägter Juckreiz, Hautrötungen und entzündete, schmerzende Hautstellen.
  • Neurodermitis ist mehr als eine Hauterkrankung. Sie betrifft sämtliche Lebensbereiche – von alltäglichen Dingen wie Einkaufen und Duschen über soziale Kontakte, die Auswahl von Kleidung bis hin zu Partnerschaft und Beziehung. Daher leiden Neurodermitis-Betroffene oft auch unter einem großen psychischen Druck und es treten häufiger Erkrankungen wie Depression und Angstzustände auf als bei „Hautgesunden“.
Quellen