Wie lässt sich Neurodermitis kontrollieren?
Die Behandlung von Neurodermitis basiert auf einem ganzheitlichen Therapiekonzept. Es gibt viele verschiedene Behandlungsbausteine, die individuell angepasst an Hautzustand und Schweregrad zum Einsatz kommen sollten. Besonders wichtig: die Kombination aus konsequenter Basispflege, auch außerhalb eines akuten Schubs, und gezielter Therapie akuter Schübe und Entzündungsanzeichen. Dabei ist die äußere (topische) Anwendung von Medikamenten und Pflegeprodukten, neben verschiedenen innerlichen Therapieansätzen, ein zentraler Bestandteil.1
- Juckreiz lindern: Wer den mit der Erkrankung einhergehenden Juckreiz kontrolliert, kann damit den tückischen Juck-Kratz-Teufelskreis durchbrechen. Einen wichtigen Beitrag hierzu leistet eine gute Hautpflege, die idealerweise einen der gesunden Haut möglichst ähnlichen Fettungszustand herstellt.
- Triggerfaktoren kennen und meiden: Nur wer seine individuellen Triggerfaktoren kennt, kann diesen auch im Alltag möglichst aus dem Weg gehen.
- Entzündungen wirksam behandeln: Zur Behandlung der Ekzeme stehen Betroffenen unterschiedliche Präparate zur Verfügung, die abhängig vom Schweregrad entweder äußerlich (topisch) oder innerlich (systemisch) angewendet werden.3
- Die eigene Erkrankung managen: Wertvolle Tipps und Unterstützung zum Umgang mit der Neurodermitis im Alltag sowie zur korrekten Umsetzung der Therapieempfehlungen erhalten Patienten und Patientinnen und deren Familien im Rahmen von speziellen Neurodermitisschulungen.
- Rehabilitationsmaßnahmen nutzen: Vielen Betroffenen werden Aufenthalte in besonders hautfreundlichen Klimaregionen empfohlen. Dazu zählen neben den Regionen des Toten Meeres die Nordsee, Mittelmeer und Kanaren sowie die Alpen (v.a. über 1.500 Metern). Die hier vorherrschenden klimatischen Bedingungen können sich positiv auf den Hautzustand auswirken. In deutschen Kliniken können Kuraufenthalte bei entsprechender Indikation in der Regel von den Krankenkassen genehmigt werden.1
Äußerliche Therapie der Neurodermitis
Topische (äußerlich angewendete) Therapien kommen laut Stufenplan zur Neurodermitis-Behandlung vor allem bei trockener Haut sowie leichten bis moderaten Ekzemen zum Einsatz.1 Unterschieden werden können die Therapieansätze in wirkstofffreie Basistherapien zur Behandlung und Pflege der trockenen Haut und wirkstoffhaltigen antientzündlichen Therapien zur Behandlung von Ekzemen. Diese zielen darauf ab, Juckreiz und Entzündungen zu lindern und die Hautbarriere zu stärken.1
Basistherapie bei Neurodermitis
Die sogenannte Basistherapie ist für alle Neurodermitis-Betroffenen essenziell – unabhängig vom Schweregrad. Ziel ist es, die Haut dauerhaft mit Feuchtigkeit zu versorgen und vor dem Austrocknen zu schützen.1
Antientzündliche Therapie
Bei Entzündungen der Haut im Rahmen einer Neurodermitis genügt die tägliche Basispflege in der Regel nicht aus. In solchen Fällen kommen zusätzlich antientzündliche, wirkstoffhaltige Cremes oder Salben zum Einsatz, die auf die entzündeten Hautstellen aufgetragen werden. Das kann sowohl dauerhafte Entzündungen als auch den akuten Neurodermitis-Schub betreffen.1
Topische Glukokortikoide (Kortison) bei Neurodermitis
Calcineurin-Inhibitoren bei Neurodermitis
Je früher du mit der richtigen Pflege und Therapie beginnst, desto besser kannst du den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen. Bei schweren oder langanhaltenden Schüben kann eine systemische (innerliche) Therapie erforderlich sein.
Kurz und knapp: Das Wichtigste zur äußerlichen Therapie bei Neurodermitis
- Die Therapie einer Neurodermitis wird je nach Krankheitsbild und Symptomen der Betroffenen individuell von der behandelnden Dermatologin bzw. dem behandelnden Dermatologen zusammengestellt.
- Zentrale Bausteine der Therapie sind neben der Vermeidung von Triggerfaktoren eine gute Basispflege, spezielle Patientenschulungen sowie eine individuell auf den Schweregrad der Ekzeme abgestimmte medikamentöse Therapie. Diese kann aus äußerlich und/oder innerlich angewendeten Therapieformen bestehen.
- Zur äußerlichen (topischen) Anwendung stehen Glukokortikoide in verschiedenen Wirkstärken und Calcineurin-Inhibitoren zur Verfügung.
Quellen
- 1Werfel T et al; S3 Leitlinie Atopische Dermatitis AWMF-Register-Nr.: 013-027, 2023.
- 2 Allergieinformationsdienst. Wie wird Neurodermitis (atopisches Ekzem) behandelt?, online unter: https://www.allergieinformationsdienst.de/krankheitsbilder/neurodermitis/therapie.html [zuletzt abgerufen am 20.05.2025].
- 3 Augustin M, Glaeske G, Hagenström K. Neurodermitisreport 2021, online unter: https://www.tk.de/resource/blob/2099726/179615dc18521208dce8c3c1992e776a/neurodermitisreport-2021-langfassung-data.pdf [zuletzt abgerufen am 20.05.2025].
- 4 Wollenberg A et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2018; 32:657–68.
- 5 National Eczema Society. Emollients factsheet. 2018, online unter: eczema.org/wp-content/uploads/Emollients-Oct-18-1.pdf [zuletzt abgerufen am 20.05.2025].