Warum Selbstliebe wichtig ist
Selbstliebe bedeutet, sich mit Freundlichkeit und Verständnis zu begegnen – gerade an Tagen, an denen die Haut Symptome zeigt.
Stress und emotionale Belastung können Beschwerden verstärken oder sogar neue Schübe auslösen. Wer lernt, gut für sich zu sorgen, stärkt die innere Balance und kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.
Möglichkeiten der Selbstfürsorge
- Körperliche Selbstfürsorge: Auf ausreichend Schlaf achten, sich ausgewogen ernähren, Bewegung in den Alltag einbauen und rechtzeitig medizinische Hilfe suchen.
- Emotionale Selbstfürsorge: Die eigenen Gefühle wahrnehmen, Grenzen setzen, sich Pausen gönnen und Stress reduzieren.
- Soziale Selbstfürsorge: Kontakte pflegen, Unterstützung annehmen und sich mit Menschen umgeben, die guttun.
- Mentale Selbstfürsorge: Positive Gedanken fördern, Entspannungstechniken üben, sich Weiterentwicklung und Inspiration gönnen.
Selbstfürsorge im Alltag
Kleine, regelmäßige Schritte können spürbar entlasten. Eine feste Schlafroutine unterstützt Körper und Haut. Sanfte Bewegung wie Spaziergänge, Yoga oder leichtes Training stärkt den Kreislauf, ohne den Körper zu überlasten. Hautfreundliche Pflegeprodukte schützen, ohne zu reizen.
Auch die Ernährung kann eine Rolle spielen. Es hilft, aufmerksam zu beobachten, ob bestimmte Lebensmittel Beschwerden verstärken, um diese gezielt zu meiden.
Beim Umgang mit Juckreiz bewährt sich die Achtsamkeitsmethode „Juckreiz beobachten, nicht reagieren“ – bewusst wahrnehmen, ohne sofort zu kratzen.
Atemübungen oder kurze Meditationen fördern innere Ruhe. Gefühle wie Frust, Angst oder Traurigkeit dürfen da sein, ohne bewertet zu werden. Ein Dankbarkeitstagebuch oder kleine tägliche Glücksmomente stärken positive Gedanken.
Der Austausch mit Freundinnen und Freunden, Familienmitgliedern oder Selbsthilfegruppen kann entlasten. Unterstützung bei Arztterminen oder im Alltag anzunehmen, ist ein wichtiger Teil der Fürsorge. Grenzen zu setzen und „Nein“ zu sagen, schützt vor Überforderung.
Mentale Selbstfürsorge bedeutet, sich nicht nur über die Krankheit zu definieren. Pausen, neue Perspektiven und inspirierende Aktivitäten wie Lesen, Musik oder kreative Hobbys fördern Lebensfreude und stärken den Selbstwert.
Leben mit Unvorhersehbarkeit
Da Urtikaria-Schübe plötzlich auftreten können, hilft es, flexibel zu bleiben:
- Ein kleines “Notfall”-Set mit Medikamenten, Pflegeprodukten und lockerer Kleidung dabeihaben.
- Plan-B-Strategien für Termine entwickeln.
- Annehmen, was gerade ist, statt ständig dagegen anzukämpfen.
Ärztliche Zusammenarbeit
Selbstfürsorge ersetzt keine medizinische Behandlung, sie ergänzt sie.
Moderne Therapien können Beschwerden deutlich lindern. Viele Betroffene erhalten anfangs eine zu niedrige Dosis Antihistamin – die Therapie sollte deshalb unbedingt mit einer Ärztin oder einem Arzt abgesprochen werden und, wenn nötig, eine zweite Meinung von anderen Ärztinnen und Ärzten eingeholt werden.
Selbstwert stärken – liebevoll mit sich umgehen
Sichtbare Symptome können verunsichern. Wichtig bleibt, sich nicht allein über die Haut zu definieren. Stärken und persönliche Fähigkeiten bewusst wahrzunehmen, gibt Halt. Der Austausch mit anderen Betroffenen kann entlasten. Auch die Unterstützung durch Ärztinnen und Ärzte oder Psychologinnen und Psychologen ist eine wertvolle Ressource.
Entlastung durch Offenheit
- Offen mit der Erkrankung umzugehen, nimmt sozialen Druck.
- Eine kurze Erklärung, was Urtikaria ist – schafft Verständnis im Umfeld.
- Selbstliebe ist kein Luxus, sondern ein wichtiges Werkzeug, um mit der Krankheit zu leben.
- Jeder Schritt zu mehr Selbstfürsorge steigert die Lebensqualität und schenkt neue Zuversicht.
In deiner Haut steckt niemand geringeres als du selbst und das dein ganzes Leben lang. Umso wichtiger ist es, dass du dich darin so wohl wie möglich fühlst – trotz Urtikaria. Heute gibt es gute Möglichkeiten, dies zu erreichen. Warum sich also mit weniger zufriedengeben? Sprich mit deiner Hautärztin bzw. deinem Hautarzt!