Die Neurodermitis-Symptome und ihr Einfluss auf den Alltag
Bereits mit drei Jahren wurde bei Jörg Neurodermitis diagnostiziert. Über die Jahrzehnte hinweg hat sich das Krankheitsbild kontinuierlich weiterentwickelt bzw. immer wieder neue Gesichter gezeigt. „Ich kann mich daran erinnern, dass gerade in der Anfangszeit die Neurodermitis an den Kniekehlen und Armbeugen aufgetreten ist. Mit zunehmendem Alter hat sie sich verlagert und auch vermehrt meinen Oberkörper befallen. Hier war sie auch zuletzt sehr aktiv“, erzählt er. Doch egal welcher Körperbereich betroffen war, der ständige Juckreiz hat dem heute 61-Jährigen das alltägliche Leben schwer gemacht. Nicht nur die Tatsache, dass er in seinem täglichen Ablauf das Eincremen seiner Haut morgens und abends berücksichtigen musste, da der Juckreiz sonst nicht zu ertragen war, auch besondere Momente wie ein Urlaub wurden davon überschattet: „Vor einigen Jahren habe ich eine Wandertour durch die Alpen gemacht und dort in einem Mehrbettzimmer geschlafen. Aufgrund der Wärme musste ich mich nachts so stark kratzen, dass weder ich noch die anderen Wanderer ein Auge zubekommen haben. Sie haben mich darauf angesprochen und gefragt, ob ich nicht etwas unternehmen kann. Die ganze Situation war mir sehr unangenehm, auch wenn ich es nicht ändern konnte.“
Der Weg zur passenden Neurodermitis-Therapie
Jörg hat viele verschiedene Behandlungen ausprobiert, darunter Kortison. „Gerade zu Beginn meiner Erkrankung gab es außer Kortison keine wirklichen Therapieoptionen, die mir Hautärzte hätten anbieten können. Die Wissenschaft war einfach noch nicht so weit wie sie es heute ist“, erinnert er sich. Doch gerade Kortison ist für die Langzeitbehandlung von Neurodermitis nicht geeignet. Diese Erfahrung musste auch Jörg machen, der von mehreren schweren Nebenwirkungen geplagt wurde. „Ich hatte mich dazu entschlossen, kein Kortison mehr zu nehmen. Das hat natürlich erstmal dazu geführt, dass meine Neurodermitis viel schlechter wurde“, berichtet er. Jörg fasste gleichzeitig den Entschluss, sich noch einmal aktiv mit seiner Neurodermitis auseinanderzusetzen und auch einen Arztwechsel in Erwägung zu ziehen. Der Wechsel zu seinem alten Schulfreund und heutigen Dermatologen brachte die Wende für seine Therapie. „Ich hatte nun einen Arzt an meiner Seite, der ein Experte im Bereich der Neurodermitis-Behandlung ist und mir verschiedene Optionen vorgeschlagen hat“, schwärmt er. Der erste Therapie-Versuch ist fehlgeschlagen, da Jörg von dem Medikament verschiedene Nebenwirkungen hatte. Jörg hat sich davon aber nicht entmutigen lassen: „Es kann natürlich immer vorkommen, dass ein Medikament nicht die gewünschte Wirkung zeigt. Umso besser, dass heutzutage verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Seit Dezember bin ich nun auf ein neues Medikament eingestellt, mit dem ich sehr zufrieden bin. Der quälende Juckreiz geht gegen Null – das ist ein neues Lebensgefühl.“
„Ich habe das Glück, dass ich nun einen Dermatologen an meiner Seite haben, der als Experte der Neurodermitis-Behandlung gilt und mich über die aktuellen Therapieoptionen bestens aufklärt. Trotzdem erwarte ich nicht, dass die Behandlung nach fünf Minuten direkt anschlägt. Es kann einfach einen Moment dauern, bis die richtige Therapie gefunden ist.“
– Jörg
Stress und Ernährung als Neurodermitis-Trigger
Jörg hat für sich erkannt, dass seine Neurodermitis sich bei Stress verstärkt. „Als Geschäftsführer eines Unternehmens lässt sich Stress natürlich nicht immer vermeiden. Ich habe für mich aber Wege gefunden, wie ich mich im stressigen Alltag beruhigen bzw. entspannen kann“, berichtet er. Jörg erzählt, dass er persönlich ein ‚Faible für Esoterik‘ hat und ihm das bei der Entspannung im Alltag hilft.
„Ich glaube nicht daran, dass eine Ernährungsumstellung oder Stressreduktion der Neurodermitis ausreichend entgegenwirken kann. Beides kann in meinen Augen die klassische Schulmedizin aber unterstützen.“
– Jörg
Jörgs Wünsche für die Zukunft und Tipps für Betroffene
Jörg wünscht sich, dass die Öffentlichkeit mehr über die Herausforderungen von Neurodermitis erfährt, insbesondere über den extremen Juckreiz. Trotz aller Widrigkeiten hat Jörg gelernt, mit seiner Erkrankung umzugehen und ein erfolgreiches und erfülltes Leben zu führen.
„Ich wünsche mir, dass alle Neurodermitis-Betroffenen ihre individuell passende Therapie finden. Es gibt viele Möglichkeiten, damit die Krankheit den Alltag nicht so stark belastet.“
– Jörg
Jörgs Tipp an alle Betroffenen ist: Geduld! „Als Betroffener von Neurodermitis braucht man Geduld, denn es kann sich nicht von heute auf morgen etwas verändern. Mit Geduld, positivem Denken und der richtigen Behandlung kann es aber besser werden und man sollte die Hoffnung nicht aufgeben“, schließt Jörg ab.
In deiner Haut steckt niemand geringeres als du selbst und zwar dein ganzes Leben lang. Umso wichtiger ist es, dass du dich darin so wohl wie möglich fühlst – trotz Neurodermitis. Heute gibt es gute Möglichkeiten, dies zu erreichen. Warum sich also mit weniger zufriedengeben? Sprich mit deiner Hautärztin bzw. deinem Hautarzt!