Psoriasis kann ganz schön nervig sein, vor allem in der Jugend. Zwischen Schule, Freundschaften und Social Media ist das eigene Hautbild oft ein großes Thema. Aber hey, keine Panik! Mit der richtigen Hautpflege und ein paar cleveren Tricks kann die Haut optimal unterstützt und potenzielle Psoriasis-Trigger vermieden werden. „Bitte berühren“ zeigt, wie Jugendliche mit ihrer Psoriasis im Alltag umgehen und welche Tipps im Umgang mit deiner Erkrankung helfen können.
Was passiert mit der Psoriasis in der Pubertät?
Die Pubertät ist eine Lebensphase, in der sich der Körper umstellt und der Hormonhaushalt verändert und die Haut reagiert auf diese Umstellungen. Vor allem hormonelle Veränderungen können zu Akne und vermehrten Psoriasis-Symptomen führen.2 Manche Jugendliche merken, dass ihre Psoriasis in dieser Zeit schlimmer wird, andere wiederum erleben Phasen der Verbesserung. Wichtig ist, dass die Haut gut gepflegt wird:
- Reinigung: Milde, pH-neutrale Waschprodukte ohne Duftstoffe sollten verwendet werden, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen.
- Feuchtigkeit: Verwende rückfettende und pflegende Cremes, Salben sowie Lotionen ohne Zusatz- oder Duftstoffe, die Feuchtigkeit spenden wie z.B. Urea.3
- Sonnenschutz: Die UV-Strahlen der Sonne können helfen Symptome zu lindern. Um sich jedoch vor Hautschäden zu schützen, sollte täglich ein Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 50 aufgetragen werden.4
- Nagel-Psoriasis: Die Nägel sollten kurz und gepflegt gehalten werden – bis zu 50 % der Betroffenen weisen Symptome einer Nagel-Psoriasis auf. Hierbei kann es zu Veränderungen an den Finger- und Fußnägeln kommen. Um die Symptome zu verringern, können lokale Behandlungen mit speziellen wirkstoffhaltigen Cremes und Salben helfen. Dazu sollte immer eine Ärztin oder ein Arzt hinzugezogen werden.2
Hinweise der „Bitte berühren“-Redaktion:
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Therapiemöglichkeiten, die je nach Schweregrad der Psoriasis zum Einsatz kommen. Einige werden nur äußerlich angewendet, die sogenannten Systemtherapien hingegen innerlich, zum Beispiel durch regelmäßige Spritzen. Mehr Informationen zur Behandlung bei Psoriasis sind hier zu finden.
Schule, Freunde & Social Media – Soziale Herausforderungen meistern
Mobbing und blöde Sprüche? Keine Chance! Leider gibt es immer noch Vorurteile über Betroffene der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. Ein verbreiteter Mythos ist, dass Menschen mit Psoriasis ansteckend wären, was jedoch nicht stimmt. Psoriasis kann nicht über körperlichen Kontakt übertragen werden und ist außerdem keine ansteckende Krankheit.6
Betroffene, die einen doofen Kommentar abbekommen, sollten immer daran denken:
- Wissen ist Macht! Je mehr man über Psoriasis weiß, desto sicherer kann man darauf reagieren.
- Support ist wichtig: Familie, Freunde und Freundinnen, Lehrer und Lehrerinnen, Patientenorganisationen und psychologische Hilfe von Experten und Expertinnen können helfen, wenn sich jemand unfair behandelt fühlt.
- Boost fürs Selbstbewusstsein: Sport, Hobbys, Freunde und Freundinnen um einen herum können helfen, sich stark zu fühlen.
Social Media: Don’t believe the Hype!
Perfekte Haut auf Instagram und TikTok? Meistens Fake! Filter, Retusche und gutes Licht lassen alles makellos aussehen – das ist nicht die Realität. Es sollte lieber Accounts gefolgt werden, die echte Haut zeigen und ermutigen, statt solchen, bei denen man sich schlecht fühlt. „Bitte berühren“ hat auch einen Instagram-Kanal, wo sich Betroffene verstanden fühlen und mit anderen Psoriasis-Betroffenen austauschen können.
Ernährung & Lebensstil – Gutes für die Haut von innen
Die Ernährungsweise kann Psoriasis zwar nicht heilen, aber sie kann dabei unterstützen, die Symptome der Erkrankung zu lindern. Dabei kann eine ausgewogene Ernährung mit vielen Nährstoffen und ein aktiver Lebensstil helfen, mögliche Psoriasis-Trigger zu vermeiden.8 Hier sind ein paar Tipps:
- Trinken, trinken, trinken! 1,5-2 Liter Wasser pro Tag sind ein Muss.
- Vitaminreiche Lebensmittel: Obst, Gemüse, gesunde Fette und Proteine braucht der Körper.
- Trigger-Lebensmittel checken: Manche Betroffene reagieren auf Milchprodukte oder haben Unverträglichkeiten.
Lebensmittelallergien und Unverträglichkeiten checken lassen
Der Weg zur Ärztin bzw. zum Arzt kann Gold wert sein! Einige Lebensmittel können Psoriasis-Betroffenen Probleme bereiten. Das Gespräch mit der Ärztin bzw. dem Arzt lohnt sich, um herauszufinden, ob der Körper auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch reagiert. Der Arzt oder die Ärztin kann anhand von Tests herausfinden, ob Unverträglichkeiten oder Allergien bestehen, und entscheidet im Gespräch, ob Betroffene auf bestimmte Lebensmittel besser verzichten sollten. Auch Ernährungsberater und Ernährungsberaterinnen können dabei helfen, das eigene Ess- und Trinkverhalten zu verbessern.
Für mehr Inspiration zum Thema Ernährung gibt es hier mehr Informationen!
Dein Leben, deine Regeln – Psoriasis gehört dazu, aber definiert dich nicht!
Du bist mit der Diagnose Psoriasis nicht allein! Andere Jugendliche haben es auch und lernen, gut damit umzugehen. Der Austausch mit anderen – ob in Social Media oder in Selbsthilfegruppen – kann helfen. Wichtig ist, dass du dich nicht über deine Haut definierst. Psoriasis ist ein Teil von dir, aber nicht alles, was dich ausmacht!
Kurz & Knapp: Tipps beim Umgang mit Psoriasis
- Akzeptanz ist essenziell für den Umgang mit der Hauterkrankung.
- Die Hautpflegeroutine sollte an die besonderen Bedürfnisse der eigenen Haut angepasst werden. Bei spezifischen Fragen sollte immer ein Dermatologe oder eine Dermatologin aufgesucht werden.
- Psoriasis-Trigger, deren Vermeidung und Bewältigungsstrategien wie Sport, Freundschaften und Lebensstil können helfen, im Einklang mit der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung zu leben.
- Bei Unsicherheiten, Fragen und Ängsten können Familie, das Lehrpersonal und medizinische Fachkräfte sowie psychologische Experten und Expertinnen Unterstützung bieten.
- Der Austausch mit gleichaltrigen Betroffenen kann helfen, einen positiven Umgang mit der Erkrankung zu entwickeln.
In deiner Haut steckt niemand geringeres als du selbst und das dein ganzes Leben lang. Umso wichtiger ist es, dass du dich darin so wohl wie möglich fühlst – trotz Psoriasis. Heute gibt es gute Möglichkeiten, dies zu erreichen. Warum sich also mit weniger zufriedengeben? Sprich mit deiner Hautärztin bzw. deinem Hautarzt!
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Quellen
- 1 Augustin M, et al. Epidemiology and comorbidity of psoriasis in children. Br J Dermatol. 2010 Mar;162(3):633-6.
- 2 https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/schuppenflechte-macht-sich-haeufig-in-der-pubertaet-bemerkbar/ [zuletzt abgerufen am 09.04.2025]
- 3 Grether-Beck, S., Mühlberg, K., Brenden, H. et al. Harnstoff plus Ceramide und Vitamine. Hautarzt 59, 717–723 (2008).
- 4 https://www.ducray.com/de-de/psoriasis/psoriasis-sonne [zuletzt abgerufen am 09.04.2025]
- 5 Ott, C. IL-17A-Inhibitor bei Psoriasis-Sonderlokalisationen. MMW – Fortschritte der Medizin 160 (Suppl 1), 72 (2018).
- 6 Augustin, et al. Psoriasis-Schuppenflechte. Information für Betroffene und Interessierte (2021).
- 7 https://www.psoriasis-bund.de/wissen/psoriasis/ [letzter Zugriff: 09.04.2025]
- 8https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/haut-und-allergie/schuppenflechte-das-koennen-betroffene-tun/ [zuletzt abgerufen am 09.04.2025]