Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Haut, die meistens nicht komplett heilbar, aber mit lokalen und/oder systemischen Therapien gut behandelbar ist. Die Psoriasis, wird auch Schuppenflechte genannt, kann bei Jugendlichen auftreten – und das sogar öfter als man zunächst denkt. Ungefähr 0,71 Prozent aller unter 18-Jährigen in Deutschland weisen Anzeichen der Erkrankung auf.1 Du bist also nicht allein mit deiner Hauterkrankung!
Psoriasis kann ganz schön nervig sein, vor allem in der Jugend. Zwischen Schule, Freundschaften und Social Media ist das eigene Hautbild oft ein großes Thema. Aber hey, keine Panik! Mit der richtigen Hautpflege und ein paar cleveren Tricks kann die Haut optimal unterstützt und potenzielle Psoriasis-Trigger vermieden werden. „Bitte berühren“ zeigt, wie Jugendliche mit ihrer Psoriasis im Alltag umgehen und welche Tipps im Umgang mit deiner Erkrankung helfen können.

Was passiert mit der Psoriasis in der Pubertät?

Die Pubertät ist eine Lebensphase, in der sich der Körper umstellt und der Hormonhaushalt verändert und die Haut reagiert auf diese Umstellungen. Vor allem hormonelle Veränderungen können zu Akne und vermehrten Psoriasis-Symptomen führen.2 Manche Jugendliche merken, dass ihre Psoriasis in dieser Zeit schlimmer wird, andere wiederum erleben Phasen der Verbesserung. Wichtig ist, dass die Haut gut gepflegt wird:

  • Reinigung: Milde, pH-neutrale Waschprodukte ohne Duftstoffe sollten verwendet werden, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen.
  • Feuchtigkeit: Verwende rückfettende und pflegende Cremes, Salben sowie Lotionen ohne Zusatz- oder Duftstoffe, die Feuchtigkeit spenden wie z.B. Urea.3
  • Sonnenschutz: Die UV-Strahlen der Sonne können helfen Symptome zu lindern. Um sich jedoch vor Hautschäden zu schützen, sollte täglich ein Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 50 aufgetragen werden.4
  • Nagel-Psoriasis: Die Nägel sollten kurz und gepflegt gehalten werden – bis zu 50 % der Betroffenen weisen Symptome einer Nagel-Psoriasis auf. Hierbei kann es zu Veränderungen an den Finger- und Fußnägeln kommen. Um die Symptome zu verringern, können lokale Behandlungen mit speziellen wirkstoffhaltigen Cremes und Salben helfen. Dazu sollte immer eine Ärztin oder ein Arzt hinzugezogen werden.2

Schule, Freunde & Social Media – Soziale Herausforderungen meistern

Mobbing und blöde Sprüche? Keine Chance! Leider gibt es immer noch Vorurteile über Betroffene der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. Ein verbreiteter Mythos ist, dass Menschen mit Psoriasis ansteckend wären, was jedoch nicht stimmt. Psoriasis kann nicht über körperlichen Kontakt übertragen werden und ist außerdem keine ansteckende Krankheit.6

Außerdem glauben viele Menschen, dass Psoriasis durch mangelnde Hygiene entsteht. Das stimmt natürlich nicht! Die Hauterkrankung ist chronisch und wahrscheinlich erblich bedingt. Psoriasis entsteht nicht dadurch, dass die Haut „zu wenig gewaschen wird“.7

Betroffene, die einen doofen Kommentar abbekommen, sollten immer daran denken:

  • Wissen ist Macht! Je mehr man über Psoriasis weiß, desto sicherer kann man darauf reagieren.
  • Support ist wichtig: Familie, Freunde und Freundinnen, Lehrer und Lehrerinnen, Patientenorganisationen und psychologische Hilfe von Experten und Expertinnen können helfen, wenn sich jemand unfair behandelt fühlt.
  • Boost fürs Selbstbewusstsein: Sport, Hobbys, Freunde und Freundinnen um einen herum können helfen, sich stark zu fühlen.

Ernährung & Lebensstil – Gutes für die Haut von innen

Die Ernährungsweise kann Psoriasis zwar nicht heilen, aber sie kann dabei unterstützen, die Symptome der Erkrankung zu lindern. Dabei kann eine ausgewogene Ernährung mit vielen Nährstoffen und ein aktiver Lebensstil helfen, mögliche Psoriasis-Trigger zu vermeiden.8 Hier sind ein paar Tipps:

  • Trinken, trinken, trinken! 1,5-2 Liter Wasser pro Tag sind ein Muss.
  • Vitaminreiche Lebensmittel: Obst, Gemüse, gesunde Fette und Proteine braucht der Körper.
  • Trigger-Lebensmittel checken: Manche Betroffene reagieren auf Milchprodukte oder haben Unverträglichkeiten.

Dein Leben, deine Regeln – Psoriasis gehört dazu, aber definiert dich nicht!

Du bist mit der Diagnose Psoriasis nicht allein! Andere Jugendliche haben es auch und lernen, gut damit umzugehen. Der Austausch mit anderen – ob in Social Media oder in Selbsthilfegruppen – kann helfen. Wichtig ist, dass du dich nicht über deine Haut definierst. Psoriasis ist ein Teil von dir, aber nicht alles, was dich ausmacht!

Kurz & Knapp: Tipps beim Umgang mit Psoriasis

  • Akzeptanz ist essenziell für den Umgang mit der Hauterkrankung.
  • Die Hautpflegeroutine sollte an die besonderen Bedürfnisse der eigenen Haut angepasst werden. Bei spezifischen Fragen sollte immer ein Dermatologe oder eine Dermatologin aufgesucht werden.
  • Psoriasis-Trigger, deren Vermeidung und Bewältigungsstrategien wie Sport, Freundschaften und Lebensstil können helfen, im Einklang mit der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung zu leben.
  • Bei Unsicherheiten, Fragen und Ängsten können Familie, das Lehrpersonal und medizinische Fachkräfte sowie psychologische Experten und Expertinnen Unterstützung bieten.
  • Der Austausch mit gleichaltrigen Betroffenen kann helfen, einen positiven Umgang mit der Erkrankung zu entwickeln.

In deiner Haut steckt niemand geringeres als du selbst und das dein ganzes Leben lang. Umso wichtiger ist es, dass du dich darin so wohl wie möglich fühlst – trotz Psoriasis. Heute gibt es gute Möglichkeiten, dies zu erreichen. Warum sich also mit weniger zufriedengeben? Sprich mit deiner Hautärztin bzw. deinem Hautarzt!

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Quellen