Früher durften Menschen mit Psoriasis keine öffentlichen Schwimmbäder besuchen. Dank des Deutschen Psoriasis Bund e.V. (DPB) ist dies heute nicht mehr der Fall.

Was sollte beim Schwimmbadbesuch beachtet werden?

Bei allen Menschen können sich während des Badens bzw. Schwimmens Hautschuppen lösen und ins Wasser gelangen. Bei Menschen mit Psoriasis ist nicht damit zu rechnen, dass sich viele Schuppen lösen. Die übliche Hygienemaßnahme, die für alle Badegäste gilt, nämlich das gründliche Abduschen vor dem Baden, reicht aus, um lose Schuppen abzuspülen.

Tipps für den Schwimmbadbesuch:

  • Zusätzlich zum Abduschen vor dem Baden können Psoriasis-Patienten und Psoriasis-Patientinnen die betroffenen Hautstellen vorsichtig mit einer weichen Bürste abbürsten. Dadurch gelangen nicht mehr Schuppen ins Wasser als bei Badegästen ohne Psoriasis auch.
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  • Nach dem Schwimmen sollte die Haut nicht trockengerieben werden, da das Reiben neue Psoriasis-Herde auslösen kann. Dies kann verhindert werden, indem die Haut mit einem Handtuch abgetupft wird.

Welche positiven Effekte sind beim Baden möglich?

Schwimmen und Baden kann sich positiv auf die Psoriasis auswirken. Insbesondere Solebäder können helfen, da das Salzwasser die gestresste Haut beruhigt und sich die Hautschuppen leichter lösen können. Chlorwasser hingegen kann die Haut zusätzlich austrocknen und reizen, ist aber ansonsten unbedenklich. Um dem vorzubeugen, kann es hilfreich sein, sich nach dem Schwimmen mit einer Fettcreme einzucremen.

Positive Effekte von Schwimmen und Baden bei Psoriasis

Bestimmte Formen von Bädern können auch eine therapeutische Wirkung haben. Die Sole-Photo-Therapie zum Beispiel (Balneophototherapie) ist eine Kombinationstherapie aus Licht und Solebädern. Diese ähneln den Bedingungen am Toten Meer und können oftmals große Heilungserfolge erzielen. Dazu wird für etwa 20 bis 30 Minuten im stark konzentrierten Solewasser gebadet. Danach findet eine intensive Bestrahlung mit UVB-Licht statt. Die Behandlung kann in spezialisierten Hautarzt-Praxen und in Hautkliniken stattfinden.

Sonnenschutz bei Psoriasis: So schützt du deine Haut richtig

Menschen, die Psoriasis haben, dürfen sich auch in der Sonne aufhalten. Allerdings gibt es einige Dinge, die Sie beachten sollten:

  • Verwendung von Sonnenschutzmittel mit UVA- und UVB-Filter und möglichst hohem Lichtschutzfaktor.
  • Auftragen des Sonnenschutzmittels mindestens eine halbe Stunde vor dem Aufenthalt in der Sonne.
  • Keine Körperstellen vergessen: Auch an Ohren, Füßen, Scheitel, Nacken und Waden an den Sonnenschutz denken!
  • Lockere, luftige und atmungsaktive Kleidung kann auch einen geeigneten Sonnenschutz darstellen: Unnötige Reibungen und Hautreizungen können dadurch vermieden werden.
  • Vermeidung von langen Sonnenbädern, vor allem in der heißen Mittagssonne zwischen 11 und 16 Uhr.
  • Im Schatten aufhalten: ein Sonnenbad im Schatten ist hautverträglicher. Achtung: Auch im Schatten sollte auf die Sonnencreme nicht verzichtet werden.

Medikamente und Sonnenempfindlichkeit bei Psoriasis

Manche Medikamente, die zur Behandlung der Psoriasis eingesetzt werden, können zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit führen. Bevor man sich also einer direkten Sonneneinstrahlung aussetzt, sollte mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt besprochen werden, ob das bei den eigenen Medikamenten zutrifft.

Sonne meiden bei Lichtallergie und erhöhtem Hautkrebsrisiko

Wer zusätzlich zur Psoriasis an einer Lichtallergie, lichtempfindlicher Haut oder einem genetisch bedingten erhöhten Hautkrebsrisiko leidet, sollte das Sonnenbaden besser unterlassen.

Schwitzen und Hitzestau vermeiden

Jeder Mensch schwitzt beim Sonnenbaden, das ist auch für Psoriasis-Patienten und Psoriasis-Patientinnen unproblematisch. Allerdings sollte besonders starkes Schwitzen oder sogar ein Hitzestau vermieden werden, da sich das nicht nur negativ auf die Psoriasis auswirken, sondern auch Juckreiz auslösen kann.

Kurz und knapp:

Mit den richtigen Vorkehrungen kannst du Schwimmen und Baden mit Psoriasis genießen.

  • Schwimmen und Baden bei Psoriasis ist erlaubt und oft positiv für die Haut.
  • Vor dem Schwimmen abduschen, betroffene Stellen ggf. sanft abbürsten.
  • Nach dem Baden Haut abtupfen, nicht reiben, um Reizungen zu vermeiden.
  • Solebäder beruhigen die Haut, Chlorwasser kann austrocknen – danach eincremen.
  • Pflegebäder mit Salz, Schwefel oder Ölen wirken hautberuhigend und pflegend.
  • Sonnenschutz mit hohem LSF, auch im Schatten, und luftige Kleidung tragen.
  • Vorsicht bei bestimmten Medikamenten, Lichtempfindlichkeit und Hitzestau.

In deiner Haut steckt niemand geringeres als du selbst und das dein ganzes Leben lang. Umso wichtiger ist es, dass du dich darin so wohl wie möglich fühlst – trotz Psoriasis. Heute gibt es gute Möglichkeiten, dies zu erreichen. Warum sich also mit weniger zufriedengeben? Sprich mit deiner Hautärztin bzw. deinem Hautarzt!