Stress kann für Menschen mit Psoriasis zum Problem werden und einen Teufelskreis in Gang bringen:
- Hautrötungen und Plaques sind die Grundlage für Stress.
- Stress ist ein Triggerfaktor, der Psoriasis verschlimmern kann.
- Verstärkte Symptome führen zu erneutem Stress.
Wie du den Teufelskreis durchbrechen kannst:
- Reduktion von Stressfaktoren
- Positive Krankheitsbewältigung
- Anwendung von Entspannungstechniken
- Wirksame medikamentöse Therapie
Psoriasis und Stress: Die psychische Belastung
Psoriasis geht mit sichtbaren Hautveränderungen einher, die oftmals kaum zu verstecken sind. Daraus resultiert Unwohlsein bei Betroffenen. Das Gefühl, aufgrund einer Erkrankung beobachtet zu werden, in der Menge aufzufallen oder anders zu sein, führt bei vielen Psoriasis-Patienten und Psoriasis-Patientinnen zu einer psychischen Belastung. Die ohnehin unangenehmen Symptome der Psoriasis, zu denen Brennen, Stechen, Jucken und Schmerzen gehören, lösen nicht selten zusätzlichen Stress aus – ein häufig unterschätzter Triggerfaktor für die nicht ansteckende chronisch-entzündliche Hauterkrankung.
Stress als Triggerfaktor für Psoriasis
Stress und Psoriasis sind also eng miteinander verknüpft, und mehr noch: Sie befeuern sich wechselseitig.1 Die Stressreaktion fördert durch Aktivierung bestimmter Zellen des Immunsystems (Langerhans-Zellen, T-Zellen) die Psoriasis, deren Hauptursache ein fehlgeleitetes Immunsystem ist. Die Konsequenz kann eine Verstärkung von Hautrötungen und schuppenden Stellen oder ein neuer Krankheitsschub sein. Das wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit zu einem gesteigerten individuellen Stresslevel.
„Für die Betroffenen entsteht auf diese Weise ein regelrechter Teufelskreis, der je nach Schweregrad der Psoriasis sogar das Entstehen von Depressionen begünstigen kann“, weiß Prof. Dr. med. Uwe Gieler, Facharzt für Dermatologie sowie Facharzt für Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Gießen.
– Prof. Dr. med. Uwe Gieler
Stressbewältigung bei Psoriasis: Tipps und Tricks
- Stressfaktoren ausschalten: Vermeide Stressquellen, wo möglich.
- Positive Krankheitsbewältigung: Akzeptiere deine Psoriasis als Teil von dir.
- Entspannungstechniken: Wende Entspannungstechniken an, um Stress abzubauen.
Das Ziel: Erscheinungsfreiheit und Stress kontrollieren
Neben der Stressreduktion ist die richtige Therapie entscheidend für die Lebensqualität und beeinflusst diese maßgeblich. „Wem es bei guter Therapieeinstellung, die bis hin zur Erscheinungsfreiheit führen kann, zusätzlich gelingt, Stressfaktoren zu reduzieren und die Psoriasis als Teil des Lebens zu akzeptieren, der wird positive Effekte auf die Hauterscheinungen und damit verbunden eine Steigerung der Lebensqualität erfahren“, erklärt Prof. Gieler. Ein Patentrezept dafür gibt es nicht. Vielmehr muss jede und jeder ganz individuell für sich entscheiden, was ihr oder ihm guttut und hilft, das Leben entspannter und stressfreier zu gestalten. Oftmals helfen schon kleine Tricks, wie beispielsweise bewusstes und tiefes Ein- und Ausatmen, Lockern verspannter Muskeln, ein Spaziergang an der frischen Luft oder kurze Tagträumereien mit geschlossenen Augen. Diese einfachen Übungen lassen sich fast immer und überall in den Alltag einbauen, um neue, positive Energie aufzutanken und Stress abzubauen. Ausprobieren lohnt sich, denn es gibt absolut keine Nebenwirkungen.
Tipps und Tricks für mehr Lebensqualität mit Psoriasis:
Mach dir deine individuellen Stressfaktoren bewusst! Nur wer seine persönlichen Stressoren kennt, kann auch dagegen angehen.
- Auf das Wesentliche fokussieren, realistische Ziele setzen, priorisieren.
- Ruhepausen einlegen.
- Verantwortlich mit den eigenen Ressourcen umgehen und auch mal Nein sagen.
Versuche deine Psoriasis als Teil von dir zu akzeptieren, und lass dich nicht von ihr bestimmen! Zu einer positiven Krankheitsbewältigung gehört:
- Sich umfassend über Psoriasis und Therapiemöglichkeiten zu informieren.
- Offen mit der Erkrankung umzugehen.
- Den Blickwinkel zu ändern und sich die eigenen Möglichkeiten bewusst zu machen.
- Sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.
Schalte ab! Hierzu eignen sich unterschiedliche Entspannungstechniken, z. B.:
- Progressive Muskelrelaxation (PMR)
- Autogenes Training (AT)
- Qigong
- Tai Chi
- Meditation
- Yoga
- Sport
In deiner Haut steckt niemand geringeres als du selbst und das dein ganzes Leben lang. Umso wichtiger ist es, dass du dich darin so wohl wie möglich fühlst – trotz Psoriasis. Heute gibt es gute Möglichkeiten, dies zu erreichen. Warum sich also mit weniger zufriedengeben? Sprich mit deiner Hautärztin bzw. deinem Hautarzt!
Quellen
- 1 Heller M, Lee S, Koo J. Skin Therapy Letter. 2011;16(5).