Die genauen Ursachen für Psoriasis sind bis heute nicht eindeutig geklärt
Als sicher gilt jedoch, dass die genetische Veranlagung eines Menschen eine bedeutende Rolle spielt. „Es wird angenommen, dass zumindest bei einem Teil der Menschen mit Psoriasis eine erbliche Komponente vorliegt. Bis heute haben genomweite Assoziationsstudien über 50 mit Psoriasis assoziierte Genorte oder Genvarianten identifiziert“, erklärt Prof. Ulrich Mrowietz, Leiter des Psoriasis-Zentrums an der Uni-Klinik Schleswig-Holstein.
Psoriasis Typ 1 und Typ 2: Unterschiede in der Vererbung
Jeder, der die Veranlagung in sich trägt, kann im Prinzip an Psoriasis erkranken. Frauen und Männer erkranken etwa gleich häufig. Dabei wird zwischen zwei Psoriasis-Typen unterschieden:
- Psoriasis Typ 1: Tritt vor dem 40. Lebensjahr auf (oft zwischen 15 und 25 Jahren). Familiäre Häufung ist erkennbar, oft schwerer Verlauf und häufige Rückfälle.
- Psoriasis Typ 2: Tritt nach dem 40. Lebensjahr auf (meist zwischen 50 und 60 Jahren). Verläuft eher mild, ohne große Neigung zu Rückfällen. Keine erkennbare familiäre Häufung.
Psoriasis Vererbungsrisiko: Wie hoch ist es?
Das Erkrankungsrisiko steigt, je mehr Familienmitglieder betroffen sind.
- Ein Elternteil betroffen: Erkrankungsrisiko für Kinder ca. 10%.
- Beide Elternteile betroffen: Erkrankungsrisiko für Kinder ca. 30%.
- Eineiige Zwillinge: Konkordanz von ca. 70% (erkrankt ein Zwilling, erkrankt der andere mit 70% Wahrscheinlichkeit).
Persönliche Erfahrung: Psoriasis in der Familie
Susanne Seelbach, die mit 26 Jahren an Psoriasis erkrankte, berichtet von ihrer Familiengeschichte:
„Meine Schwester ist seit 24 Jahren stark betroffen. Mein Bruder hat Psoriasis bereits in seiner Kindheit bekommen. Meine Tochter ist seit zwei Jahren betroffen.“
– Susanne
Psoriasis Trigger: Auslösende Faktoren
Da bei Psoriasis nicht die Krankheit selbst, sondern die Veranlagung dazu vererbt wird, lassen sich Aussagen über einen Ausbruch der Psoriasis nicht treffen. „Ob oder wann oder mit welchem Verlauf die Krankheit auftreten wird, kann man nicht vorhersagen“, sagt Mrowietz. Die genetische Veranlagung allein heißt nicht, dass man mit Sicherheit erkranken wird. Das Auftreten der Psoriasis hängt von weiteren auslösenden Faktoren, sogenannten Triggern ab. Kommen die genetische Veranlagung und mindestens ein Trigger zusammen, kommt es zur Entgleisung des Immunsystems, die sich in den für Psoriasis typischen Entzündungen auf der Haut zeigt.
Psoriasis Triggerfaktoren: Äußere und Innere Einflüsse
- Äußere Faktoren: Hautverletzungen, Hitzeeinwirkung, chemische Stoffe (z.B. in Seifen).
- Innere Faktoren: Stress, Hormonschwankungen, Medikamente, Alkohol, Rauchen.
Kurz und knapp: Psoriasis und Vererbung
- Psoriasis wird von genetischen Faktoren beeinflusst.
- Nicht die Erkrankung, sondern die Veranlagung wird vererbt.
- Es wird zwischen zwei Psoriasis-Typen unterschieden: Typ 1: tritt vor dem 40. Lebensjahr auf; familiäre Häufung und Typ 2: tritt nach dem 40. Lebensjahr auf; keine familiäre Häufung.
- Das Erkrankungsrisiko steigt mit der Anzahl betroffener Familienmitglieder.
- Die Erkrankung hängt neben der Veranlagung und Triggern ab.
- Häufige Psoriasis Trigger: Stress, Hormonschwankungen, Umwelteinflüsse wie Hitze, chemische Stoffe, z.B. in Seifen, Alkohol, Rauchen, Stoffwechselstörungen, Hautschäden, Infektionen und Übergewicht.
Die Vererbung spielt eine wichtige Rolle bei Psoriasis, aber sie ist nicht der einzige Faktor. Das Verständnis der genetischen Veranlagung, der verschiedenen Psoriasis-Typen und der Triggerfaktoren kann Betroffenen helfen, ihr Risiko besser einzuschätzen und präventive Maßnahmen zu ergreifen.
In deiner Haut steckt niemand geringeres als du selbst und das dein ganzes Leben lang. Umso wichtiger ist es, dass du dich darin so wohl wie möglich fühlst – trotz Psoriasis. Heute gibt es gute Möglichkeiten, dies zu erreichen. Warum sich also mit weniger zufriedengeben? Sprich mit deiner Hautärztin bzw. deinem Hautarzt!