Hautarzt oder Hautärztin finden: Spezialisten in deiner Nähe
Alles beginnt mit dem Besuch einer Hautärztin oder eines Hautarztes! Nutze die „Bitte berühren“-Hautarztsuche, um eine Ärztin oder einen Arzt in deiner Nähe zu finden. Manche Dermatologen und Dermatologinnen sind auf chronisch-entzündliche Hauterkrankungen wie Psoriasis spezialisiert und betreuen jährlich viele hunderte Betroffene.
Vorbereitung auf den Arzttermin: Informationen sind das A&O
Informiere dich vor deinem Hautarzttermin über deine Erkrankung und zur Verfügung stehende Therapieoptionen. So kannst du die Sprechstunde effektiv nutzen, um offene und wichtige Fragen zu klären und deine individuelle Therapie abzustimmen. Wichtige Informationsquellen sind Selbsthilfegruppen und fachspezifische Internetportale.
Patientenleitlinie zur Behandlung der Psoriasis der Haut: Informationen und Therapieoptionen
Detaillierte Informationen zu den vielfältigen und auch zu den seltenen Erkrankungsformen gibt die Patientenleitlinie zur Behandlung der Psoriasis der Haut vom Deutschen Psoriasis Bund e.V. (DPB). Zudem informiert sie über moderne Therapieoptionen und fasst die wichtigsten Informationen der ärztlichen S3-Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris allgemeinverständlich zusammen. Die S3-Leitlinie stellt den höchsten Grad wissenschaftlicher Erkenntnisse dar: Sie wird auf der Basis von Expertenmeinungen und Studienergebnissen erarbeitet und regelmäßig aktualisiert.1 Diese bietet Dermatologen und Dermatologinnen eine Entscheidungshilfe bei der Auswahl einer geeigneten Therapie für die Patienten und Patientinnen. Beide Leitlinien werden regelmäßig aktualisiert.
Psoriasis-Schweregrad: Messwerte verstehen
Die Schwere der Psoriasis bestimmen Hautärzte und Hautärztinnen vor allem anhand von drei Werten: Der Body Surface Area (BSA) und dem Psoriasis Area and Severity Index (PASI) als Messwerte für die Ausdehnung der betroffenen Hautfläche und das Ausmaß der Krankheitsaktivität sowie dem Dermatologischen Lebensqualitäts-Index (DLQI). Weitere Informationen zu den Messwerten findest du hier. Mit den nationalen Versorgungszielen haben sich die Hautärzte und Hautärztinnen zudem selbst verpflichtet, die medizinische Versorgung und damit die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Achte bei deiner Recherche auf die Seriosität von Quellen. Nicht alle Informationen, die du online finden, sind medizinisch korrekt. Deine Hautärztin oder dein Hautarzt kann deine Informationen zudem richtig einordnen.
Tagebuch führen und Fragen notieren: Die Basis für eine erfolgreiche Behandlung
Dokumentiere deine Symptome und dein Wohlbefinden in einem Tagebuch. Beobachte auch, ob bestimmte Faktoren (Trigger) bei dir Krankheitsschübe auslösen. Diese Informationen helfen deiner Hautärztin bzw. deinem Hautarzt, eine Diagnose zu stellen. Notiere dir ebenfalls Fragen und Anliegen, damit du diese im Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin nicht vergisst.
Berichte über deine körperlichen Symptome, mögliche Trigger und alle Medikamente, die du gerade einnimmst. Wichtig ist auch, dass du mit der Hautärztin bzw. dem Hautarzt offen über dein seelisches Befinden sprichst und sie bzw. ihn über scherwiegende Einschränkungen im Alltag informierst – zum Beispiel, wenn die Erkrankung dich in deinem beruflichen Fortkommen behindert.
Ein gut geführtes Symptom-Tagebuch kann die Diagnose und Therapie deutlich verbessern. Notiere dabei:
- Tägliche Symptom-Skalen (1–10) für Juckreiz, Schmerzen, Schlafstörungen
- Sichtbare Hautveränderungen regelmäßig mit Fotos dokumentieren
- Trigger-Checkliste führen: Ernährung, Stress, Wetter, Medikamente
- Stimmungslage oder seelisches Befinden ergänzen
- Eingenommene Medikamente und Therapien mit Datum festhalten
Vorbereitung auf spezielle Lebenssituationen
Sprich mit deiner Hautärztin oder deinem Hautarzt über besondere Lebensphasen. Die Psoriasis-Therapie sollte individuell angepasst werden, zum Beispiel bei:
- Schwangerschaft oder Kinderwunsch
- Stillzeit
- Psoriasis bei Kindern und Jugendlichen
- Berufsgruppen mit besonderer Hautbelastung (z. B. Friseure und Friseurinnen, Handwerker und Handwerkerinnen)
- Reisen oder Impfungen bei systemischer Therapie
Checkliste: Gut vorbereitet ins Arztgespräch
Der folgende Fragenkatalog hilft dir, den Termin strukturiert und selbstsicher wahrzunehmen:
- Wie schätzen Sie meinen aktuellen Schweregrad ein?
- Welche Therapieoptionen kommen bei meinem Befund infrage – topisch, systemisch, Biologika?
- Gibt es Studien oder Programme, an denen ich teilnehmen kann?
- Was tun bei Schwangerschaftsplanung/Familienwunsch?
- Wie kann ich mit meiner Krankenkasse über eine neue Therapie sprechen?
- Welche Therapieziele halten Sie bei mir für realistisch?
- Wann ist ein Therapiewechsel sinnvoll?
Nutze diesen Leitfaden, um dich optimal vorzubereiten und gemeinsam mit deinem Hautarzt bzw. deiner Hautärztin deine Hautgesundheit zu verbessern.
Digitale Hilfsmittel: Unterstützung im Alltag
Apps zur Symptomverfolgung, Online-Tagebücher, Patientenportale und Foren können dir helfen, deine Erkrankung besser zu managen. Auch Online-Sprechstunden gewinnen zunehmend an Bedeutung – insbesondere für Patienten und Patientinnen mit eingeschränkter Mobilität oder langen Anfahrtswegen.
Frag nach modernen Therapien
In den letzten Jahren sind für mittelschwere und schwere Formen der Psoriasis moderne und nebenwirkungsarme Therapien zugelassen worden, die innerlich wirken. Frag deine Hautärztin bzw. deinen Hautarzt, ob eine solche Behandlung für dich geeignet sein könnte und nach den medizinischen Grundsätzen möglich ist. Vertraue jedoch auch auf die Entscheidung deiner Ärztin oder deines Arztes. Denn nicht für jede Patientin und jeden Patienten eignet sich eine moderne, innere Therapie.
Gemeinsam ein Therapieziel festlegen: Deine Wünsche zählen
Schlägt deine Hautärztin bzw. dein Hautarzt eine Behandlung vor, wird er mit dir zusammen auch ein Therapieziel festlegen. Achte darauf, dass die Ärztin oder der Arzt dabei deine Wünsche und Bedürfnisse berücksichtigt. Ist dir ein schneller Therapieerfolg wichtig, für den du unter Umständen Nebenwirkungen in Kauf nimmst? Oder hast du mehr Geduld, erwartest dafür aber eine bessere Verträglichkeit? Die Auswahl deiner Therapie sollte unter Berücksichtigung deine persönlichen Bedürfnisse geschehen.
Ausbleibender Therapieerfolg: Was tun?
Sprich deine Hautärztin bzw. deinen Hautarzt an, wenn bisherige Therapien nicht angeschlagen haben. Moderne, innerlich wirkende Therapien sollten zum Beispiel innerhalb von 12 Wochen sichtbare Erfolge erzielen. Deine Hautärztin bzw. dein Hautarzt kann dir helfen, mit einer anderen Therapie rasch den gewünschten Erfolg zu erreichen.
Fragen stellen und Bedenken äußern: Wichtig für den Therapieerfolg
Hab keine Scheu nachzufragen, wenn dir etwas unklar ist. Besonders wichtig ist, dass du die Vorgaben deiner Therapie verstehst. Teile deinem Hautarzt auch vorhandene Bedenken mit. Denn ein Therapieerfolg kann sich nur dann einstellen, wenn du von deiner Behandlung überzeugt bist und sie konsequent einhältst.
Lebensweise anpassen: Unterstützung für die Therapie
Deine Hautärztin bzw. dein Hautarzt kann dich beraten, wie du deine persönliche Lebensweise anpassen kannst, um den Verlauf der Psoriasis positiv zu beeinflussen. Mehr Informationen zu einer angepassten Lebensweise erhältst du hier.
Zweitmeinung einholen und Patientenrechte wahrnehmen
Du hast das Recht, dir bei Unsicherheiten eine Zweitmeinung einzuholen – besonders vor dem Start einer langfristigen oder intensiven Therapie. Scheue dich auch nicht, die Ärztin oder den Arzt zu wechseln, wenn du dich nicht ausreichend informiert oder ernst genommen fühlst. Eine vertrauensvolle Beziehung ist die Grundlage für eine erfolgreiche Therapie.
Je nach Krankheitsbild kann eine Zusammenarbeit mit anderen Fachärzten oder Fachärztinnen sinnvoll sein – etwa mit einem Rheumatologen, Psychotherapeuten oder Hausarzt. Bringe relevante Befunde, Medikamentenpläne oder Therapieempfehlungen zu deinem Hautarzttermin mit, um eine abgestimmte Behandlung zu ermöglichen.
Ein gut vorbereiteter Hautarztbesuch ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Psoriasis-Behandlung.
Quellen
- 1 Nast A et al. S3-Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris, Langversion 2024; AWMF-Registernummer: 013-001.