Im Winter neigt die Haut durch die kalten Temperaturen dazu, trockener und rissig zu werden. Das ist schon für hautgesunde Menschen ein lästiges Problem. Für Menschen, die unter Neurodermitis leiden und bei denen die Haut schon im Normalzustand trocken und rissig ist, kann es sogar zu einer schweren Belastung werden. Mit sinkenden Temperaturen steigt die Gefahr von Schüben.

Tipp 1: Feuchtigkeitspflege bitte extra fett

Bei Neurodermitis-Betroffenen ist die Hautbarriere gestört. Dadurch verliert die Haut viel Feuchtigkeit, trocknet aus, wird rissig und anfällig für Keime und Bakterien. Im Winter wird die strapazierte Haut durch verschiedene Einflüsse wie Kälte und trockene Heizungsluft noch verschlimmert. Deshalb ist es ratsam, die Basispflege im Winter anzupassen und den zusätzlichen Belastungen vorzubeugen. Cremes, Salben oder Lotionen, die einen erhöhten Fettanteil haben, ziehen nur langsam ein, verbleiben damit länger auf der Haut und spenden so über mehrere Stunden Feuchtigkeit.
Es lohnt sich, vor oder in der Winterzeit die behandelnde Dermatologin oder den behandelnden Dermatologen aufzusuchen, um über eine mögliche Anpassung der Basispflege und Therapie zu sprechen.

Tipp 2: Duschen – lauwarm und kurz lautet die Devise

Bei den eisigen Temperaturen gibt es oft nichts besseres, als eine heiße Dusche oder ein wohltuendes Bad, um den gefrorenen Körper wieder aufzutauen. Leider ist gerade dies für Neurodermitis-Betroffene nicht zu empfehlen. Lange in heißem Wasser abzutauchen, laugt die Haut auf Dauer aus und führt zu Trockenheit. Im Winter sollten daher vor allem Menschen mit Hauterkrankungen möglichst auf das lange Baden gänzlich verzichten und auch nur kurz mit lauwarmem Wasser duschen. Eine Wassertemperatur von 36 Grad bei einer Duschdauer von 10 Minuten ist ideal.

Tipp 3: Mit der richtigen Kleidung die Haut schützen

Auch mit der richtigen Kleidung kann die Neurodermitis-Haut im Winter unterstützt werden. Hierbei sollten Betroffene möglichst darauf achten, dass die kuschelige und warme Winterbekleidung aus atmungsaktiven und funktionellen Materialien wie Baumwolle oder Viskose besteht. Dies beugt einem Hitzestau vor und die Haut wird nicht zusätzlich gereizt. Dabei kann auch der bekannte „Zwiebellook“ helfen. Hierbei werden mehrere Kleidungsstücke übereinander gezogen und können bei Bedarf Schicht für Schicht abgelegt werden.

Tipp 4: Luftbefeuchter gegen trockene Heizungsluft

Im Winter lohnt es sich, nach einer Möglichkeit zu suchen, die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, um so der trockenen Heizungsluft entgegenzuwirken. Regelmäßiges Stoßlüften, ein Luftbefeuchter oder eine Schale Wasser auf dem Heizkörper können dieses Vorhaben unterstützen.

Tipp 5: Entspannt durch den Winter

Für viele Neurodermitis-Betroffene ist Stress ein bekannter Trigger. Deshalb gilt es vor allem in der kalten Jahreszeit Belastungssituationen zu vermeiden. Auch Entspannungstechniken können helfen, das seelische Wohlbefinden zu verbessern. Wie wäre es beispielsweise mit Yoga, Meditation oder Atemübungen? Die „Bitte berühren“-Infografik fasst weitere Ideen für den Umgang mit Stress bei Neurodermitis zusammen.

In deiner Haut steckt niemand geringeres als du selbst und zwar dein ganzes Leben lang. Umso wichtiger ist es, dass du dich darin so wohl wie möglich fühlst – trotz Neurodermitis. Heute gibt es gute Möglichkeiten, dies zu erreichen. Warum sich also mit weniger zufriedengeben? Sprich mit deiner Hautärztin bzw. deinem Hautarzt!