Auf der Suche nach der richtigen Psoriasis-Diagnose
Vor knapp vier Jahren verÀnderte sich das Leben des jungen Mannes schlagartig, als sich kleine rote Plaques kontinuierlich auf seinem ganzen Körper ausbreiteten. Es dauerte einen Augenblick, bis er realisierte, dass diese Ekzeme kein temporÀrer Ausschlag waren, sondern sich dauerhaft auf seiner Haut festsetzten.
âIch dachte am Anfang, das ist eine allergische Reaktion. Dass die Psoriasis eine Erkrankung ist, mit der ich jetzt den Rest meines Lebens rumlaufe, habe ich nicht realisiert. Das kam erst nach und nach.â
– Timo
Der Wunsch nach einer Diagnose trieb Timo zu verschiedenen Ărztinnen und Ărzten. âMein Hausarzt hat zum ersten Mal die Möglichkeit einer Psoriasis angesprochen. Er hat mir aber empfohlen, es dermatologisch bestĂ€tigten zu lassen, sodass ich schlussendlich die finale Diagnose von meinem Hautarzt bekommen habe.â
Mit der gestellten Diagnose begann fĂŒr Timo die Suche nach einer passenden Therapie. Wie bei vielen Psoriasis-Betroffenen wurde seine Haut anfĂ€nglich mit topischen sowie physikalischen Therapien wie Cremes und Bad- und Lichttherapie behandelt. Diese zeigten jedoch nur eine geringe Wirkung. Er erzĂ€hlt:
âDas die Behandlungen nicht direkt gewirkt haben, hat mich aus der Bahn geworfen und ich habe mich gefragt, ob das alle meine Möglichkeiten waren und ob ich mit der stark befallenen Haut nun mein ganzes Leben zurechtkommen muss.â
– Timo
Der Weg zur Psoriasis-Therapie: Medikamentenstudie als Chance
Doch Timos Suche nach einer passenden Therapie sollte hier noch nicht enden. âIch habe das GlĂŒck, dass ich einen Dermatologen gefunden habe, der sich fĂŒr seine Patientinnen und Patienten einsetzt. Er hat mir immer wieder neue Behandlungen vorgeschlagen und mir auch von der Möglichkeit erzĂ€hlt, an einer Medikamentenstudie teilzunehmenâ, erinnert er sich. Die zahlreichen BeratungsgesprĂ€che sowie die Chance auf mehr LebensqualitĂ€t fĂŒhrten dazu, dass sich Timo wenige Zeit spĂ€ter tatsĂ€chlich in einer Studie wiederfand.
âIch war immer etwas skeptisch und vorsichtig in Bezug auf Studien. Aber die Psoriasis war so schlimm, dass ich zahlreiche Nebenwirkungen in Kauf genommen hĂ€tte, nur damit meine Haut besser wird.â
– Timo
Wie sich rausstellte, waren seine Sorgen unbegrĂŒndet. âIch hatte immer die Möglichkeit, bei Fragen oder Problemen mit einer Ărztin oder einem Arzt zu sprechen. Auch aufgrund der stĂ€ndigen Kontrolluntersuchungen habe ich mich immer gut aufgehoben gefĂŒhltâ, resĂŒmiert Timo ĂŒber die Studie. Heute berichtet er auch anderen Psoriasis-Betroffenen von seinen positiven Erfahrungen und empfiehlt, die Ărztin oder den Arzt proaktiv auf eine mögliche Studie anzusprechen, wenn die regulĂ€ren Therapien nicht helfen.
Die Studie ist seit ca. zwei Jahren beendet und nun bekommt Timo ein bereits zugelassenes Biologikum. âIch bin damit sehr zufrieden â das kann ich wirklich nicht anders sagen. Ich habe keine Plaques mehr auf der Haut und muss nur noch alle acht Wochen fĂŒr meine Spritze zum Hautarzt. Ich fĂŒhle mich, als hĂ€tte ich mein Leben wieder zurĂŒckbekommenâ, so Timo.
Mit der gestellten Diagnose begann fĂŒr Timo die Suche nach einer passenden Therapie. Wie bei vielen Psoriasis-Betroffenen wurde seine Haut anfĂ€nglich mit topischen sowie physikalischen Therapien wie Cremes und Bad- und Lichttherapie behandelt. Diese zeigten jedoch nur eine geringe Wirkung. Er erzĂ€hlt:
Psoriasis am Arbeitsplatz: Offene Kommunikation als SchlĂŒssel
Wie viele andere Betroffene hat sich Timo die Frage nach dem âWarumâ gestellt und sich auf die Suche nach möglichen Triggern gemacht. Zeitnah identifizierte er fĂŒr sich die dauerhafte Belastung am Arbeitsplatz als einen Auslöser. Diese beeinflusste ihn nicht nur psychisch so sehr, dass er zeitweise unter depressiven Phasen litt, sondern schien auch seine Haut zu reizen. FĂŒr ihn war klar, dass es so nicht weitergehen kann. Daraufhin suchte er das direkte GesprĂ€ch mit seinem Vorgesetzten.
âIch habe meine Probleme offen bei meinem Chef kommuniziert, der mir groĂes VerstĂ€ndnis entgegengebracht hat. Wir haben gemeinsam nach einer Lösung gesucht und ich konnte glĂŒcklicherweise innerhalb kĂŒrzester Zeit die Abteilung wechseln.â
– Timo
Auch seine Kolleginnen und Kollegen waren fĂŒr Timo eine groĂe StĂŒtze. âIch wurde aufgrund meiner Psoriasis nicht anders behandelt oder ausgeschlossen. Auch wenn das selbstverstĂ€ndlich sein sollte, weiĂ ich, dass nicht alle Gleichgesinnten dieses GlĂŒck habenâ, sagt der junge Mann. Er konnte und wollte immer offen ĂŒber seine Erkrankung sprechen. âNatĂŒrlich haben meine Kolleginnen und Kollegen hier und da mal geguckt, sie haben die VerĂ€nderung ja auch gesehen, da ich mir zum Beispiel die Fingerkuppen mit Pflastern abgedeckt habe. Aber ich habe es einfach erklĂ€rtâ, berichtet Timo.
Leben mit Psoriasis: âMan muss sich weder schĂ€men noch verstecken.â
Timo hat sich mit den sichtbaren Hauterscheinungen zu Beginn der Erkrankung sehr unwohl gefĂŒhlt:
âDie neue Situation hat mich komplett ĂŒberfordert und ich habe mich beispielsweise von meinen Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern oder auch aus dem Dating-Leben komplett zurĂŒckgezogen. Es war teilweise schon schwierig, damit rumzulaufen, da ich ĂŒberall in der Wohnung plötzlich Hautschuppen hinterlassen habe und ich meine Mitbewohner damit nicht belasten wollte.â
– Timo
Auch hier konnte Timo die moderne Systemtherapie helfen. âMeine Haut wurde schrittweise besser und ich bin wieder mehr rausgegangen.â Das möchte Timo auch zukĂŒnftig beibehalten, selbst wenn die Plaques irgendwann mal wieder vermehrt auftauchen sollten. âIch muss mich nicht fĂŒr meine Erkrankung schĂ€men oder verstecken. Je offener darĂŒber gesprochen wird, desto mehr VerstĂ€ndnis können wir in der Bevölkerung bewirken.â
Vielen Dank fĂŒr das GesprĂ€ch, Timo.
In deiner Haut steckt niemand geringeres als du selbst und das dein ganzes Leben lang. Umso wichtiger ist es, dass du dich darin so wohl wie möglich fĂŒhlst â trotz Psoriasis. Heute gibt es gute Möglichkeiten, dies zu erreichen. Warum sich also mit weniger zufriedengeben? Sprich mit deiner HautĂ€rztin bzw. deinem Hautarzt!