Basispflege bei Psoriasis: Die Grundlage für gesunde Haut

Besonders wichtig: die Kombination aus konsequenter Hautpflege (Basis-Therapie), auch außerhalb eines akuten Schubs, und gezielter Therapie akuter Schübe und Entzündungsanzeichen. Dabei ist die äußere (topische) Anwendung von Medikamenten und Pflegeprodukten neben verschiedenen innerlichen Therapieansätzen ein zentraler Bestandteil. Bei Psoriasis trocknet die Haut oft stark aus. Daher können rückfettende und pflegende Cremes, Salben sowie Lotionen den guten Zustand der Haut stabilisieren. Rückfettende Pflegeprodukte erhalten die Abwehrfähigkeit der Haut und tragen dazu bei, symptomfreie Phasen bei Psoriasis zu verlängern.

Wahl des Pflegepräparates: Auf den Hautzustand achten

Dermatologen und Dermatologinnen sprechen von der Basis-Therapie, die die Grundlage jeder Psoriasis-Behandlung bildet. So ist die Basis-Therapie als Ergänzung einer medizinischen Behandlung akuter Psoriasis-Herde ebenso wichtig wie für die Nachbehandlung der abheilenden Haut. In der Regel reicht die Basistherapie jedoch nicht als alleinige Behandlung der Psoriasishaut aus.1 Die Wahl des Pflegepräparates richtet sich nach dem Zustand der Haut. Eine Rolle spielt vor allem, wie trocken und entzündet sie ist. Gegen trockene und schuppende Haut helfen vor allem Produkte mit Urea (Harnstoff). Urea ist ein natürlicher Bestandteil der äußersten Hautschicht und sorgt dort dafür, dass die Feuchtigkeit gespeichert bleibt, die Barrierefunktion der Haut gestärkt, der Juckreiz gelindert und Entzündungen reduziert werden können.2

Lotionen
Werden vor allem bei leicht betroffenen und größeren Hautarealen verwendet, da sie sich gut verteilen lassen und schnell einziehen. Sie sind besonders an warmen Tagen angenehm, da sie die Haut nicht zusätzlich belasten und einen hohen Wasseranteil besitzen. Allerdings sind Lotionen weniger rückfettend, da sie eher einen geringeren Fettgehalt haben und daher für sehr trockene Haut oft nicht ausreichen.
Cremes
Sie eignen sich ideal für die tägliche Pflege von normaler bis trockener Haut. Sie bieten eine ausgewogene Kombination aus Fett und Feuchtigkeit, wodurch die Haut geschmeidig bleibt, ohne zu stark zu fetten. Aufgrund ihrer leichten Konsistenz sind Cremes vielseitig einsetzbar und alltagstauglich.
Salben
Kommen vor allem bei stark trockener, schuppiger oder rissiger Haut zum Einsatz. Sie bilden einen schützenden Film auf der Haut, der Feuchtigkeit einschließt. Salben sind besonders reichhaltig und enthalten einen hohen Fettanteil, was sie intensiv pflegend und wirksam macht. Allerdings ziehen sie langsamer ein und hinterlassen oft einen fettigen Film auf der Haut, weshalb sie weniger praktisch für den Alltag sind.

Pflege bei Psoriasis-Schüben: Hornlösende Präparate

Bei Krankheitsschüben eignen sich keratolytische, d.h. hornlösende Pflegepräparate. Sie weichen die verdickte Haut auf und erleichtern das Lösen der Hornzellen aus der äußersten Hautschicht. Dadurch bereiten sie die Haut auf eine äußere medizinische Therapie vor, da die Wirkstoffe nach der Entfernung von Hornzellen bzw. Schuppen die Haut besser durchdringen können. Hier kommen in erster Linie Pflegepräparate infrage, die Salicylsäure oder Urea enthalten. Die Anwendung sollte über einen kurzen Zeitraum von höchstens 4 Wochen erfolgen. Bei einer geringeren Konzentration der Salicylsäure kann diese auch täglich angewendet werden.3

Zusatzstoffe bei Psoriasis vermeiden: Weniger ist mehr

Bei der Pflege deiner Haut solltest du auf Zusatz-, Farb- und Konservierungsstoffe verzichten. Damit kannst du eine weitere Reizung entzündeter Hautregionen vermeiden. Achte zum Beispiel darauf, dass deine Pflegeprodukte keine Duftstoffe oder Alkohol enthalten.

Inhaltsstoffe: Die Reihenfolge ist entscheidend

Gut zu wissen: Bei der Angabe der Inhaltsstoffe macht die Substanz, die als Erstes aufgelistet wird, den größten Anteil im Produkt aus. Alle Bestand¬teile sind nach ihrer Konzentration in absteigender Reihenfolge angegeben. Ausführliche Informationen zur Deklaration von Inhaltsstoffen bietet zum Beispiel die Verbraucherorganisation Stiftung Warentest.4

Unterstützung für die Kopfhaut: Shampoos bei Psoriasis

Shampoos bei Psoriasis
 

Shampoos können die Wirkung medizinischer Therapien bei einer Psoriasis der Kopfhaut unterstützen. Milde Shampoos für trockene und empfindliche Kopfhaut schonen die Haut vor dem Austrocknen.

Gegen Schuppen auf der Kopfhaut helfen Shampoos mit Wirkstoffen, die Hornzellen aus der äußeren Hautschicht lösen. Dazu gehören zum Beispiel Shampoos mit Salicylsäure, die jedoch nur wenige Tage angewendet werden sollten.

Vorsicht ist geboten bei sogenannten Anti-Schuppen-Shampoos – sie können die Kopfhaut austrocknen und dadurch die Symptome bei Psoriasis sogar verstärken.

Da Shampoos nur für kurze Zeit auf der Kopfhaut bleiben, reicht ihre Wirkung in der Regel nicht aus, um eine Schuppenbildung bei einer Psoriasis der Kopfhaut deutlich zu verbessern. Auch Salben und Cremes, die oftmals eingesetzt werden, können nur eingeschränkt auf dem Kopf verwendet werden. Dennoch ist es wichtig, die Psoriasis passend zu behandeln.

Hautreizungen bei Psoriasis vermeiden

Bei der Reinigung der Haut gilt die Grundregel, Reizungen und Überhitzung der Haut zu vermeiden. Besser duschen als baden, lautet daher die Empfehlung von Expertinnen und Experten an Betroffene. Kurze, lauwarme Bäder können jedoch sinnvoll sein – insbesondere dann, wenn rückfettende Badezusätze oder Totem-Meer-Salz zugesetzt werden. Sie helfen, Schuppen sanft zu lösen und bereiten die Haut optimal auf nachfolgende Pflege vor.

Vermeide auch zu heißes Duschen und tupfe anschließend die Haut vorsichtig trocken, statt sie zu rubbeln. Trage Pflegeprodukte idealerweise direkt nach dem Duschen auf die noch leicht feuchte Haut auf – so kann die Feuchtigkeit besser eingeschlossen werden.

Tipp: Feuchte Umschläge mit Pflegecreme, beispielsweise über Nacht in Kombination mit Baumwolltextilien, können dabei helfen, Schuppen zu lösen und die Haut zu beruhigen.

Der Kopfhaut tut es zudem gut, wenn die Haare nur lauwarm geföhnt und möglichst nicht gefärbt oder getönt werden. Das Abkratzen von Schuppen ist ein Tabu, da es das Risiko kleiner Blutungen birgt und Krankheitsschübe auslösen oder bestehende Symptome verschlimmern kann.5

Ärztliche Beratung: Individuelle Empfehlungen für Psoriasis

Lass dich bei der Pflege deiner Haut bei Psoriasis von deinem Dermatologen bzw. deiner Dermatologin beraten. Der Grat zwischen seriöser Pflege und falschen Versprechungen ist schmal, es gibt keine „Wundersalben“. Deine Dermatologin oder dein Dermatologe kann die Schwere deiner Psoriasis und den Zustand deiner Haut am besten einschätzen. Daher kann sie bzw. er dir Präparate empfehlen, die sich für dich persönlich eignen.

Kurz und knapp

Mögliche Hautpflegeroutine bei Psoriasis

  • Morgens & abends: Betroffene Hautstellen mit rückfettenden, Wasser-in-Öl-basierten Cremes oder Salben eincremen (z.B. mit 5-10 % Urea)
  • Nach dem Duschen: Innerhalb von 3-5 Minuten Basispflege auftragen, um Feuchtigkeit in der Haut zu halten
  • Anwendungsreihenfolge: Zuerst medizinische Produkte (Kortison, Vitamin-D-Analoga etc.), nach vollständigem Einziehen dann die Basispflege
  • 1x pro Woche: Schuppenlösung mit keratolytischen Präparaten (z.B. mit 5-10 % Urea oder 3-5 % Salicylsäure – nur nach ärztlicher Absprache) anwenden
  • Kontinuierliche Pflege: Basispflege auch in beschwerdefreien Phasen fortsetzen zur Vorbeugung neuer Schübe
  • Trigger vermeiden: Parfümierte Produkte, Alkoholzusätze und stark austrocknende Reinigungsmittel sollten vermieden werden

Die richtige Hautpflege ist ein wichtiger Baustein bei der Behandlung von Psoriasis. Achte auf die Inhaltsstoffe, vermeide Reizungen und lass dich von deinem Hautarzt beraten. Mit der richtigen Hautpflege kannst du deine Symptome lindern, deine Lebensqualität verbessern und deine Hautgesundheit fördern.